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Frei von allen Ketten


Aus dem tiefen Wunsch heraus, sich innerlich zu befreien, erzählt SAFIYA in ihrem neuen Song ihre eigene Geschichte – ohne Schablonen

„Frei bin ich, wenn ich ehrlich mit mir selbst bin.“


Text: Dennis Ebbecke

 

Sie ist der lebende Beweis, dass ein Song mehr zu bieten haben kann als eine schöne Melodie. SAFIYA setzt auf Botschaften und teilt Erkenntnisse mit Mehrwert. Was wirklich hinter ihrer neuen Single Frei (Radio Edit) steckt, die am 13. Juni erscheint, verrät sie im hossa!-Interview. Zudem haben wir die in der Türkei geborene Sängerin gefragt, was sie von ihrem Spitznamen „Schlager-Shakira“ hält.

 

SAFIYA, das Jahr 2025 läuft gut für dich. Du wurdest mit dem Newcomer-Award der dj-hitparade ausgezeichnet. Was bedeutet dir diese Auszeichnung und wo stehen deine Awards? Hast du schon einen Trophäenschrank?

Diese Auszeichnung bedeutet mir sehr viel – nicht nur, weil sie eine sichtbare Anerkennung ist, sondern weil sie mir zeigt, dass das, was ich tue, Menschen wirklich erreicht. Ich stecke unglaublich viel Herzblut in meine Musik, arbeite unabhängig und oft bis an meine Grenzen. Deshalb fühlt sich dieser Award wie ein echtes „Ich sehe dich“ an. Einen Trophäenschrank habe ich (noch) nicht – aber mein Award steht in meinem Tonstudio ganz oben im Regal, gut sichtbar. Jedes Mal, wenn ich ihn anschaue, erinnert er mich daran, dass es sich immer lohnt, zu kämpfen, seinen eigenen Weg zu gehen und an sich selbst zu glauben.

 

Welche Botschaft möchtest du mit deiner neuen Single Frei (Radio Edit) teilen: Geht es um deine persönliche Freiheit oder greifst du ein gesellschaftliches Thema auf?

Frei ist für mich beides: persönlich und universell. Der Song entstand aus dem tiefen Wunsch heraus, mich innerlich zu befreien – von alten Mustern, von Gedanken, die mich klein gemacht haben, und von allem, was mich von mir selbst entfernt hat. Erst wenn man mit sich selbst im Reinen ist, kann man auch eine Beziehung führen, die sich frei anfühlt. Viele Menschen gehen in Beziehungen, bevor sie wirklich bei sich angekommen sind – und genau dort entstehen oft Kontrolle, unausgesprochene Erwartungen und das ständige „Sich-Verbiegen“. Frei erzählt von einer Liebe, die ohne Ketten funktioniert. Eine Verbindung, in der man sich nicht besitzt, sondern unterstützt. Und das geht nur, wenn man sich selbst wirklich annimmt – und loslässt, was einen innerlich begrenzt.

Was bedeutet für dich Freiheit?

Freiheit bedeutet für mich, Entscheidungen im Einklang mit meinem inneren Kompass zu treffen – als Künstlerin genauso wie als Mensch. Nicht zu tun, was andere erwarten, sondern das, was sich für mich wahr anfühlt. In der Musik heißt das: meine eigenen Geschichten zu erzählen, auf meine Art, ohne Schablonen. Und im Leben bedeutet es, mich nicht mehr verbiegen zu müssen, um dazuzugehören oder zu gefallen. Frei bin ich, wenn ich ehrlich mit mir selbst bin – und den Mut habe, auch unbequeme Wege zu gehen, wenn sie sich richtig anfühlen.

 

Es wurde angekündigt, dass das Musikvideo zum Song ein visuelles Statement setzen wird. Um was handelt es sich dabei?

Das Musikvideo zu Frei ist ein bewusstes visuelles Statement – reduziert, aber emotional aufgeladen. Ich wollte keine überinszenierte Welt, sondern echte Bilder, die das Gefühl von Befreiung transportieren. Die Regenszenen, die eine zentrale symbolische Rolle spielen, wurden in Berlin von Oliver Sommer (AVA Studios) gedreht – sie stehen für den inneren Reinigungsprozess, den man durchlaufen muss, um wirklich frei zu sein. Die Nahaufnahmen von mir habe ich in meinem Tonstudio selbst aufgenommen. Auch die gesamte Post-Production, also Schnitt und Feinschliff, habe ich selbst gemacht. Es war mir wichtig, dass das Video genauso unabhängig entsteht wie der Song selbst: ehrlich, pur und mit genau dem Gefühl, das ich auch musikalisch ausdrücke.

 

Dein Song Bleib in Erinnerung bleibt definitiv in Erinnerung – alleine schon wegen des Inhalts und der über eine Million TikTok-Aufrufe. Wie emotional ist dieser Song für dich?

Bleib in Erinnerung ist für mich ein sehr persönlicher Song, weil er einen Wendepunkt in meinem Leben markiert. Ich habe lange versucht, es allen recht zu machen – mich angepasst, zurückgenommen, um gemocht oder anerkannt zu werden. Aber dieser Weg hat mich auf Dauer nur unglücklich gemacht. Der Song entstand in dem Moment, als ich beschlossen habe, damit aufzuhören. Ich wollte keine Entscheidungen mehr treffen, die mich von mir selbst entfernen. Ich wollte meinen eigenen Weg gehen – auch wenn er schwer war. Genau diese Entscheidung ist es, die in Erinnerung bleiben soll. Dass so viele Menschen den Song fühlen, ihn teilen, kommentieren und mit eigenen Geschichten verbinden, bedeutet mir mehr, als ich je sagen könnte. Es war das erste Mal, dass ich gemerkt habe: Meine Musik bleibt wirklich – nicht nur im Ohr, sondern auch im Herzen der Menschen.

 

Magst du den Spitznamen „Schlager-Shakira“?

Ich hab nichts gegen den Spitznamen – im Gegenteil: Shakira ist eine beeindruckende Künstlerin, die ich sehr schätze. Sie ist stark, eigenwillig und bringt ihre Persönlichkeit in alles ein, was sie tut. Natürlich bin ich nicht Shakira – ich bin SAFIYA. Aber wenn dieser Vergleich entsteht, weil ich auf der Bühne diese Energie transportiere, nehme ich das gerne als Kompliment an.

 

Was hast du in diesem Jahr noch alles vor? Kürzlich bist du bei der Schlagernacht am Kalkberg vor einem großen Publikum aufgetreten. Wird man süchtig danach?

In diesem Jahr steht noch einiges an. Ich arbeite derzeit an neuen Songs. Nach über einem Jahr ohne Management habe ich jetzt wieder ein starkes Team an meiner Seite und einen neuen Management-Vertrag unterschrieben. Gemeinsam planen wir intensiv die nächsten Schritte – sowohl für dieses Jahr als auch schon mit Blick auf 2026. Es wird definitiv spannende Neuigkeiten geben. Der Auftritt bei der Schlagernacht am Kalkberg war für mich ein echtes Highlight. Solche Momente auf der Bühne, vor so einem großen und begeisterten Publikum, geben mir die tiefste Bestätigung dafür, dass ich genau das Richtige tue. Da bin ich ganz bei mir, da bin ich echt, da bin ich frei. Diese Energie, die zwischen mir und dem Publikum entsteht, ist einfach unbezahlbar. Und ja – „süchtig“ ist fast schon zu schwach ausgedrückt. Für dieses Gefühl müsste man eigentlich ein neues Wort erfinden.

 

Du bist auch als Textdichterin unterwegs, schreibst viele deiner Songs selbst. Für welche Sängerin oder welchen Sänger würdest du gerne einmal ein Lied schreiben und warum?

Ich schreibe meine Songs selbst – das ist für mich ein ganz wesentlicher Teil meines künstlerischen Ausdrucks. Wenn ich einem anderen Künstler oder einer Künstlerin einen Song schreiben dürfte, dann müsste es jemand sein, der wirklich etwas zu sagen hat – jemand mit Persönlichkeit, Tiefe und Haltung. Maite Kelly wäre für mich so ein Mensch. Ich schätze sie sehr – als Musikerin, als Künstlerin und als starke Frau. Ich liebe ihre Authentizität, ihre Ausstrahlung und die Art, wie sie sich zeigt: echt, mutig und mit ganz viel Gefühl. Auch Beatrice Egli finde ich sehr inspirierend. Ich mag ihre Frische, ihre Positivität und ihre starke Präsenz. Sie steht für Lebensfreude, aber auch für eine klare Haltung – und genau das finde ich spannend. Für Künstlerinnen wie sie würde ich mit großer Freude einen Song schreiben.

 

safiya.de


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